#StayAtHome & discover the queer culture! Angesichts der schweren Zeiten, in denen wir soziale Kontakt einstellen müssen, bleibt unsere Freizeit auf unsere vier Wände begrenzt! Darum wollen wir euch in den kommenden Tagen und Wochen Tips zu Artikel, Portraits, Interview oder Dokumentarfilme zeigen! Hier findest du unsere Liste mit allen bisher veröffentlichten Beiträgen!


Obwohl wir aus unterschiedlichen Regionen und Kulturen kommen, sind wir alle unter der europäischen Flagge vereint, auch wenn die EU in ihrer derzeitigen Verfassung nicht das beste Bild von sich abgibt. Viele Menschen haben Anteil daran, dass es uns allen immer besser gehen soll. Viele Rechte und Veränderungen wurden erstritten und in der Konsequenz wurden auch Zusammenschlüsse und Institutionen gegründet. Heute feiern wir den Europatag, 63 Jahre nach der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft.

Der Europatag, der jedes Jahr am 9. Mai begangen wird, feiert Frieden und Einheit in Europa. Das Datum markiert den Jahrestag der historischen “Schuman-Erklärung“. Der in Luxemburg geborene und damalige französische Außenminister Robert Schuman legte 1950 in einer Rede in Paris seine Idee für eine neue Form der politischen Zusammenarbeit in Europa dar, die einen Krieg zwischen den europäischen Nationen undenkbar machen würde.

Seine Vision war die Schaffung einer europäischen Institution, die die Kohle- und Stahlproduktion bündeln und verwalten sollte. Ein Vertrag zur Schaffung eines solchen Gremiums wurde knapp ein Jahr später unterzeichnet. Schumans Vorschlag gilt als der Anfang dessen, was heute die Europäische Union ist.

Was hat die EU für LGBTIQ gemacht?

In den letzten 5 Jahren hat die Europäische Union weiterhin in die LGBTIQ+-Rechte investiert. Sie veröffentlichten eine Liste von Aktionen zur Förderung der LGBTI-Gleichstellung mit dem Ziel, die soziale Akzeptanz von LGBTI-Personen und ihre Einbeziehung in die Politik der EU und der Beitrittsländer in den Bereichen Nichtdiskriminierung, Bildung, Beschäftigung, Gesundheit, Freizügigkeit, Asyl, Hassreden/Hassdelikte, Erweiterung und Außenpolitik zu erhöhen. In den kommenden Jahren wird die EU diese Liste weiter umsetzen. Zusätzlich gab es spezielle Initiativen für Europride 2017 und zum IDAHOBIT 2016. Der Europäische Gerichtshof stimmte auch positiv für die Freizügigkeit gleichgeschlechtlicher Paare im Jahr 2018, die jedem EU-Bürger das Recht auf Familienzusammenführung einräumt. Im selben Jahr wurde entschieden, dass Asylsuchende keine speziellen Tests zur Bestätigung ihrer sexuellen Orientierung durchführen müssen. Außerdem wurde eine große Umfrage gestartet, um mehr Daten über LGBTIQ+-Personen in Europa zu sammeln. Die EU hat auch einige Pläne in Bezug auf Schutz und Diskriminierung, Gewalt, Hassdelikte und Hassreden, Freizügigkeit, Regenbogenfamilien, LGBTIQ+-Flüchtlinge und Asylsuchende, Bildung, Gesundheit, Menschenrechte, insbesondere für Trans- und Intersex-Personen, LGBTIQ+-Rechte außerhalb der EU, Unterstützung der Zivilgesellschaft und der Brexit. Für weitere Informationen verweisen wir auf die folgenden Flyer:
 
 

 

LGBTIQ auf europäischem Level

Seitdem haben wir einen langen Weg zurückgelegt, und auf diesem Weg wurden verschiedene Organisationen gegründet, um die Rechte von LGBTIQ+ Menschen auf internationaler Ebene zu verteidigen:

  • Die European Parliament Intergroup on LGBTI Rights: Diese Gruppe von Abgeordneten des Europäischen Parlaments beobachtet die Arbeit der Europäischen Union unter besonderer Berücksichtigung der LGBTIQ+ Menschen in den EU-Mitgliedstaaten und darüber hinaus und steht in Verbindung mit zivilgesellschaftlichen Gruppen, um deren Anliegen auf europäischer Ebene weiterzugeben. Der Luxemburger EU-Abgeordnete Marc Angel, welcher auch Mitglied von Rosa Lëtzebuerg ist, ist derzeit Co-Vorsitzender der Intergruppe.
  • Die European Union Agency for fundamental rights (FRA) ist in der EU-Charta der Grundrechte vorgesehen und hat als u.a. auch die Aufgabe die LGBTIQ+-Rechtesituation in der EU zu überwachen. Die FRA organisierte 2013 und 2019 eine europaweite Umfrage, um zu ermitteln, wie lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Menschen, die in der Europäischen Union leben, die Erfüllung ihrer Grundrechte erleben. Die zweite Runde der Umfrage (EU-LGBTI II) läuft derzeit, erste Ergebnisse werden 2020 veröffentlicht. Dabei sollen vergleichbare Daten gesammelt werden, um die Ergebnisse mit der vorherigen Umfrage zu vergleichen. Rosa Lëtzebuerg war als lokaler Partner damit betraut, diese Umfrage in Luxemburg zu verteilen.
  • ILGA-EUROPE: Die älteste und wichtigste LGBTIQ+ NGO ist die Internationale Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen-, Trans- und Intersexuellenvereinigung, die sich 1996 in Europa etabliert hat. ILGA-Europe setzt sich für Menschenrechte und Gleichberechtigung und Strategien zur Förderung der politischen Gleichheit ein und versucht, die LGBTIQ+-Bewegung innerhalb Europas zu stärken. Eines ihrer bekanntesten Merkmale ist die jährliche Rainbow Map, auf der Länder auf der Grundlage ihrer pro-LGBTIQ+-Politik und -Strategien bewertet werden. Luxemburg steht 2019 an dritter Stelle, aber es bleibt noch viel zu tun. Rosa Lëtzebuerg ist seit vielen Jahren Mitglied bei ILGA-Europe und trägt jedes Jahr dazu bei, dass die Informationen über die Situation der LGBTIQ+ Community in Luxemburg in den jährlichen Report aufgenommen wird.
  • EPOA: Die European Pride Organization Association wurde 1991 mit dem spezifischen Ziel gegründet, Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender und Intersex Prides auf gesamteuropäischer Ebene zu fördern. Sie versucht auch, sowohl lokale als auch nationale Pride-Organisationen zu stärken und zu unterstützen, als Event, aber auch als eine wichtige Menschenrechtsbewegung. Die EOPA fördert die Vernetzung, den Austausch von Fähigkeiten, Schulungen, Seminare und Webinare für alle ihre Mitglieder. Die EPOA vergibt die Lizenz für den Europride, der jedes Jahr von einem EPOA-Mitglied organisiert wird. Der diesjährige Europride in Thessaloniki fällt leider aufgrund der Covid-19-Krise aus, stattdessen findet in Kooperation mit Interpride die Global Pride als Livestream statt. Rosa Lëtzebuerg, bzw. der Luxembourg Pride ist hieran beteiligt und wird Content beisteuern.
  • TGEU: Im Jahr 2005 entstanden zwei neue Organisationen. Eine davon ist Transgender Europe (TGEU) mit dem Ziel, auf europäischer Ebene Veränderungen herbeizuführen, um das Leben der Transgender auf lokaler Ebene zu verbessern. Sie vertreten diese Gemeinschaft politisch und öffentlich und setzen sich gleichzeitig für ihre Menschenrechte ein.